5G-Risikobewertung: Bedrohung durch Drittstaaten

Die fünfte Generation des Mobilfunkstandards 5G soll nach Meinung der Europäischen Kommission gut gesichert werden, da er systemrelevant ist. Eine 5G-Risikobewertung zeigt, wo mögliche Bedrohungen liegen.

Wenn es nach der Europäischen Kommission geht, so soll der neue Mobilfunkstandard 5G künftig das Rückgrat der Gesellschaften und Volkswirtschaften bilden. Mit einem geschätzten weltweiten Umsatz von 225 Milliarden Euro im Jahr 2025 stuft die Kommission die 5G-Technik als einen Schlüsselfaktor der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt ein. Da stellt sich automatisch die Frage nach der Sicherheit, denn wenn es um eine systemrelevante Technik geht, dann werden Cyberkriminelle nicht lange auf sich warten lassen. Der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident Andrus Ansip sagte hierzu: „Es ist sehr wichtig, dass 5G-Infrastrukturen in der EU widerstandsfähig und vollständig gegen technische oder rechtliche Hintertüren gesichert sind.“ Ein klares  Bekenntnis, dem die Empfehlung folgt, in einem ersten Schritt sowohl auf nationaler Ebene als auch auf europäischer Ebene eine Risikobewertung vorzunehmen.

Risikobewertung der EU: Komplexe Angriffe auf 5G

Dies ist mit einem Bericht der NIS Cooperation Group, die sich aus Repräsentanten der Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission und der EU Agentur für Cybersicherheit (ENISA) zusammensetzt, geschehen. Die größte Bedrohung für 5G-Netzwerke geht demnach von anderen Staaten aus. Sie haben gegebenenfalls nicht nur die Motivation sondern auch die Möglichkeiten Attacken auf 5G-Netzwerke auszuüben. Diese Angriffe könnten dadurch sehr komplex sein und große Auswirkungen auf die Öffentlichkeit und damit auf den Verkehr haben. Als weitere gefährliche Akteure betrachtet der Report im übrigen Insider eines Telekommunikationsanbieters oder deren Dienstleister und die organisierte Kriminalität. Das zeigt, Angriffe auf den neuen Standard werden kostspielig und schwer.

Gleichzeitig zeigt der Bericht, wo das 5G-Netz seine Schwächen haben könnte. Die Gruppe hat dabei Sicherheitsprobleme im Softwarebereich und im breiten Spektrum der Dienste und Anwendungen identifizieren können, die durch die 5G-Technik erst entstehen werden. Zudem gelten auch die Lieferanten beim Aufbau und Betrieb der Netze als Risikofaktor, ebenso wie der Grad der Abhängigkeit. Somit sei davon auszugehen, dass das Risiko aufgrund mangelnder Softwareentwicklungsprozesse bei Lieferanten steigen könnte.

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Ralf Johanning

Ralf Johanning ist studierter Politikwissenschaftler und freier Journalist. Seit über zehn Jahren berichtet er über die Transport- und Logistikbranche. Zu den Schwerpunkten gehören Themen wie Telematik, Software und ITK. Der ausgebildete Redakteur, Ressortleiter und Pressereferent hat im Jahr 2006 mit seiner Partnerin Ann-Christin Wimber das Redaktionsbüro Alte Schule gegründet.

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