Prozesssteuerung mit Geofences am Beispiel der TISLOG Logistiksoftware

Speditionsmitarbeiter Justus P. sitzt in seinem Büro am Computer und zieht mit der Maus auf einer Karte einen Kreis um das 439 km entfernte Gelände eines Kunden, einen sogenannten Geofence. Er legt in der Software fest, dass er automatisch benachrichtigt werden möchte, sobald ein Fahrer dort eintrifft, also wenn der LKW die angelegte virtuelle Grenze passiert. Auf diese Weise hat er heute bereits eine ganze Reihe verschiedener Automatisierungen für seine Planung und Kommunikation angelegt. Diese sollen ihn dabei unterstützen, seine Flotte von 400 Fahrern und hunderte Kunden besser im Blick zu behalten und zu koordinieren.

Einige Stunden später erreicht Kraftfahrer Andreas F. die Zieladresse für seine Auslieferung, das Gelände eben jenes Kunden. Justus P. erhält in diesem Moment in der Zentrale eine automatisierte Nachricht, die ihn darüber informiert, dass sein Fahrer bei der besagten Adresse angekommen ist. Er weiß nun noch bevor der LKW seine endgültige Entladeposition erreicht hat, dass der Empfänger diese Lieferung pünktlich erhält und daher auch die zweite Auslieferung beim nächsten Kunden mit hoher Wahrscheinlichkeit pünktlich sein wird.

Nützliche Grenzen

Geofences, virtuelle kreis- oder polygonförmige Begrenzungen im zwei- oder dreidimensionalen Raum, können dazu verwendet werden, basierend auf GPS-Koordinaten eine Vielzahl spezieller Aktionen automatisiert zu triggern.
Diese Funktionsweise macht sie zu idealen Helfern für viele logistische Anwendungen.

Mit Hilfe von Geofencing kann in Echtzeit und automatisiert kontrolliert werden, ob Planung und Realität im Lieferverkehr übereinstimmen. Ist der LKW pünktlich beim Kunden angekommen? Wie lange hielt er sich beim Kunden auf? Wann ist er ins Depot zurückgekehrt?

Der Echtzeitzugriff auf solche Informationen ermöglicht präzisere Planung, punktgenaue Kommunikation mit Niederlassungen und Kunden sowie schnelleres Eingreifen bei Verspätungen durch transparentere Lieferketten.

In der TISLOG Logistiksoftware können Geofencing-Optionen bereits seit 2015 einfach modular integriert werden und wir möchten Ihnen an diesem Beispiel heute zeigen, wieviel Potenzial darin für Ihre Logistik steckt.

Für folgende Anwendungsfälle kann die virtuelle Grenze zum Beispiel genutzt werden:

  • Automatische Ankunfts- und Abfahrtszeit-Ermittlung
  • Automatische Stopp-Abarbeitung
  • Automatische Alarmierungen und Weitergabe bei Abweichung von den Planzahlen

Anwendungsfall 1: Das Depot im Stückgutverkehr als Geofence

Die LKWs des Nahverkehrs verlassen morgens das Depot, um in ihre Zustellgebiete zu fahren. Sie arbeiten die Zustell- und Abholtour ab und kehren danach wieder zurück ins Depot. Wichtig zur Überwachung der geplanten Tourzeiten sind Tourstart und -ende, denn ein verspäteter Tourstart beispielsweise kann Termine gefährden. Eine verspätete Rückkehr verzögert unter Umständen Probleme die Weiterverladung in die Hauptläufe.

Ein Geofence, der das virtuelle Gelände des Depots abbildet, kann dazu verwendet werden, automatisch ohne Zutun des Fahrers den Tourstart zu setzen, sobald das Fahrzeug die virtuelle Grenze passiert.

Gibt es eine Differenz zwischen geplanter Abfahrt und Realität, wird im System ein Alarm ausgelöst, der das für die Planung zuständige Personal und gegebenenfalls auch den Fahrer selbst informiert.

Umgekehrt kann ein entsprechend angelegter zweiter Geofence in einer gewissen Entfernung vom Depot die erwartete Ankunftszeit der Nahverkehrs-LKW am Depot zum Beispiel schon eine Stunde vor Eintreffen der Fahrzeuge im Depot melden.

In der TISLOG Logistiksoftware ist ein solcher Geofence auch für die Funktion „Hofcheck“ sehr nützlich. Die Logistik-App kann so automatisch das richtige Depot zuordnen, wenn Equipment, wie Wechselbrücken und Auflieger, vom Hof entfernt oder auf dem Hof abgestellt werden.

Anwendungsfall 2: Der Kunde als Geofence

In der TISLOG Logistiksoftware können Geofences automatisch um Abhol- bzw. Zustell-Adressen gelegt werden, sobald die Daten einlaufen. Anhand der Geofences können genutzt werden, um automatisch einen Status bei Ankunft und Abfahrt zu setzen. Eine zusätzliche Bedingung (wie Aufenthaltsdauer > x Minuten) kann gesetzt werden, um bei Überschreitung geplanter Zeiten einen Alarm für den Disponenten auslösen.

Ein weiteres Beispiel: Im Silo- und Schüttgut-Transport oder bei Baustellenbelieferungen pendeln LKW in vielen Fällen ständig zwischen Beladestelle und Entladestelle hin und her. Für Ihre Abrechnung ist es relevant, die Anzahl der gefahrenen Touren zu ermitteln.

Mit Geofencing lässt sich das vollständig automatisieren. Der Fahrer braucht dafür nichts zu tun!

Anwendungsfall 3: Prozess-Steuerung mit Hilfe von Geofences

In der TISLOG Logistiksoftware kann beispielsweise eingestellt werden, dass die Aktivierung von bestimmten Menübuttons auf dem Mobilgerät nur innerhalb eines Geofence möglich ist. Auf diese Weise kann man beispielsweise sicherstellen, dass ein Ablieferstatus nur beim Kunden und nicht unterwegs gesetzt werden kann.

Anwendungsfall 4: Palettenhändler mit Geofence

Bekannte Palettenhändler können als Geofence angelegt werden. Fährt einer Ihrer LKW-Fahrer diese Palettenhändler an, werden Sie informiert und können prüfen, ob es sich um einen legitimierten Auftrag handelt.

Anwendungsfall 5: Virtuelle Radar-Kontrolle auf Ihrem Hof

Auf Ihrem Speditionshof oder bei einem Ihrer Kunden herrschen Geschwindigkeitsbeschränkungen, die Sie gern überwachen möchten? Legen Sie für die Geschwindigkeitsüberwachung einen Geofence mit der passenden Höchstgeschwindigkeit an. Die TISLOG Logistiksoftware informiert Sie automatisch. Sobald ein Fahrer das von Ihnen eingestellte Limit überschreitet.

Grundsätzliche Einstellungen und automatische Alarmierungen an verschiedene Systeme

Die Zuordnung der Geofences ist über Fahrzeuge, Flotten und Niederlassungen möglich. Alarme sind per Geofence so steuerbar, dass sie selektiv nur bei bestimmten Fahrzeugen ausgelöst werden.

Über die TISLOG Datendrehscheibe können Alarme problemlos an angeschlossene Systeme, wie TMS oder Subunternehmersysteme, Abrechnungssysteme und BI-Tools übermittelt werden.

Geofencing ist als Zusatzmodul für unsere TISLOG-Logistiksoftware erhältlich und wird ständig weiterentwickelt. Wir haben Ideen für viele weitere Anwendungsfälle – Sie auch?
Oder möchten Sie einfach mehr über die Geofencing-Optionen in der TISLOG Logistiksoftware erfahren?
Kontaktieren Sie uns.

TIS GmbH

Neben der Entwicklung von Software für das mobile Auftragsmanagement konzentriert sich die TIS GmbH auf das Design und die Implementierung kundenspezifischer Telematiklösungen. Seit über zwei Jahrzehnten beteiligt sich das Unternehmen aktiv an der Weiterentwicklung der mobilen Datenkommunikation und Logistik.

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